Maßhalten mit Madra

 

Liebe Freunde haben mir zum Geburtstag das Buch "Moppel-Ich"* geschenkt und ich fürchte, dass sie sich einiges dabei gedacht haben. Ich muss mir schon recht alte Fotos anschauen um zu glauben, dass ich richtig schlank gewesen bin. Ja, da staunt man, aber auch ich passte mal in Kleider-größe 36! Während ich dies schreibe, steht Madra neben mir und lächelt maliziös.

Madra ist meine einzige Verbündete im Kampf gegen mein Moppel-Ich. Mit Gene kann ich nicht Diät halten: die schaut ja nur weg, wenn ich mich klammheimlich Richtung Küche schleiche und hält die Schokoflecken auf meiner Bluse für reine Regieanweisung. Und Violet ist zu höflich, um mich daran zu erinnern, dass ich die Tageskalorienzahl bereits um 11:30 Uhr erreicht habe. Nicht so Madra! Die lacht mir hämisch entgegen und stichelt: "Hast du versehentlich das Make-up von Whitney Houston erwischt oder ist das auf deiner Backe das, wofür ich es halte?"

Schokolade ade, mit Madra werde ich es schaffen. Natürlich ist Madra dabei nicht uneigennützig; sie hat vielmehr viel Freude daran, andere zu piesacken und entwickelt immer neue subtile Methoden.

Madra: "Es ist ja gar nicht so, dass du wirklich zu dick bist – (dankbares Lächeln meinerseits) du bist einfach nur zu klein."

Ich: "Dafür kann ich nichts. (Madra guckt skeptisch.) Ich wäre gern 1,75 m groß."

Madra trocken: "Das wäre nicht genug."

Ich: "Du bist gemein!"

Madra: "Gemein, aber ehrlich. Bitte, schau dir Jerry Hall an: genau so alt wie du, aber wiegt bloß die Hälfte."

Ich schnappe nach Luft.

 

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